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Informationen zu Cyber Mobbing:

 

 

Cyber-Mobbing wird gesetzlich noch nicht direkt bestraft. Jedoch bieten verschiedene Cyber-Mobbing-Handlungen die Möglichkeit, rechtliche Maßnahmen zu ergreifen. Zunächst stellt sich die Frage, ob das Mobbing öffentlich oder geschlossen stattfindet.

Öffentlich

  • Werden Videos oder Bilder ohne Zustimmung veröffentlicht, wird damit das Persönlichkeitsrecht und das Recht am eigenen Bild verletzt. (Bildnisrecht)
  • Werden, beispielsweise in Foren, Sozialen Netzwerken oder Blogs Unwahrheiten verbreitet oder Beleidigungen ausgesprochen, kann man Unterlassungsanspruch geltend machen oder Strafanzeige wegen Verleumdung/übler Nachrede erstatten.

Geschlossen:

  • Wird man per E-Mail, Instant Messenger oder SMS fortlaufend beleidigt oder belästigt, tritt unter Umständen das Anti-Stalking-Gesetz in Kraft.

Insgesamt gilt:

  • Drohung, Erpressung oder Nötigung, egal durch welches Medium, egal ob öffentlich oder geschlossen, sind Straftaten! Melden Sie diese Vorfälle der Polizei.

Was ist Cyber Mobbing?

 

Unter Cyber-Mobbing (hier wird der Begriff synonym zu Cyber-Bullying, E-Mobbing u.Ä. verwendet) versteht man das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer mit Hilfe moderne Kommunikationsmittel – meist über einen längeren Zeitraum.
Cyber-Mobbing findet entweder im Internet (z.B. durch E-Mails, Instant Messenger wie beispielsweise ICQ, in Sozialen Netzwerken, durch Videos auf Portalen) oder per Handy (z.B. durch SMS oder lästige Anrufe) statt. Oft handelt der Täter – den man „Bully“ nennt – anonym, so dass das Opfer nicht weiß, von wem die Angriffe stammen.

Was ist so neu an Cyber-Mobbing?

Mobbing ist an sich keine neue Erscheinung, aber Cyber-Mobbing unterscheidet sich in einigen Punkten vom „einfachen“ Mobbing:

  • Eingriff rund um die Uhr in das Privatleben:

    Cyber-Mobbing endet nicht nach der Schule oder der Arbeit. Weil Cyber-Bullies rund um die Uhr über das Internet oder das Handy angreifen können, wird man sogar zu Hause von ihnen verfolgt. Die eigenen vier Wände schützen also nicht vor Mobbing-Attacken, es sei denn, man nutzt keine Neuen Medien.

  • Das Publikum ist unüberschaubar groß. Inhalte verbreiten sich extrem schnell:

    Nachrichten oder Bilder, die elektronisch herumgeschickt werden, sind, sobald sie online sind, nur schwer zu kontrollieren. Filme können beispielsweise ganz einfach von einem Internetportal in ein anderes kopiert werden. Deswegen sind Ausmaß und Spielraum von Cyber-Mobbing viel größer als beim „einfachen“ Mobbing. Inhalte, die man schon längst vergessen hat, können immer wieder an die Öffentlichkeit gelangen und es Opfern schwermachen, darüber hinwegzukommen.

  • „Cyber-Bullies“ können anonym agieren:

    Nicht zu wissen, wer der andere ist, kann einem Opfer Angst machen und es verunsichern, weil es nicht weiß, wer es belästigt. Der „Cyber-Täter“ zeigt sich seinem Opfer nicht direkt, sondern kann anonym agieren, was ihm eine wenn auch vielleicht trügerische Sicherheit und oftmals eine zähe Ausdauer verleiht.

  • Identität von „Cyber-Bully“ und Opfer:

    Cyber-Mobbing kann sowohl zwischen Gleichaltrigen (z.B. Freunden und Mitschülern) als auch zwischen unterschiedlichen Generationen (z.B. Schülern und Lehrern) stattfinden. Alter oder Aussehen spielen dabei keine Rolle, da der Cyber-Bully sich eine eigene Identität aufbauen kann, die in Wirklichkeit nicht selten ganz anders aussieht.

  • Einige Fälle des Cyber-Mobbings sind unbeabsichtigt:

    Es kann passieren, dass man jemanden ohne böse Absicht verletzt, wenn man nicht über die Konsequenzen nachdenkt oder einem nicht wirklich bewusst ist, was z.B. ein übler Scherz oder Witz für einen anderen bedeutet. Da die Reaktionen der Opfer für den Täter nicht sichtbar sind, ist ihm das Ausmaß verletzender Worte oder Bilder häufig nicht klar.(Quelle: childnet-int.org)

Ausmaß der Problematik in Deutschland

Auch wenn noch keine gesicherten Zahlen vorliegen, so kann man trotzdem festhalten: Cyber-Mobbing wird in Deutschland zunehmend zum Thema. Der Negativ“trend“ aus Großbritannien hat die deutschen Jugendlichen erreicht. Dies ist eigentlich nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass jugendliches Leben zunehmend interaktiv stattfindet.

Auch die Ergebnisse der aktuellen JIM Studie (2008) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (mpfs) belegen die Zunahme an Mobbingattacken in Social Communities. Ein Viertel der befragten Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren können demnach bestätigen, dass sie in einem Sozialen Netzwerk bereits von Mobbing betroffen waren.

Freundschaften, ja sogar Beziehungen werden heute ganz selbstverständlich im Netz und per Handy gepflegt und gelebt, Kontaktaufnahme und Kontaktpflege online sind mitunter die häufigsten Online-Tätigkeiten (JIM-Studie 2008).

Profilmanagement, Selbstinszenierung und der bloße Aufenthalt („das Abhängen“) in den verschiedenen Sozialen Netzwerken (beispielsweise schülerVZ, werkennt-wen, die Lokalisten) nehmen einen Großteil der Zeit junger Menschen ein. Sozial unerwünschtes Verhalten, wie gezieltes Ausgrenzen, Bloßstellen und Diskreditieren anderer, findet, wie andere Ereignisse des Lebens auch, zunehmend im Netz statt.

Die Gesellschaft reagiert. Immer mehr Fälle von Cyber-Mobbing tauchen in den Medien auf, Cyber-Mobbing-Attacken gegen Lehrer sind Thema deutscher Gesamtlehrerkonferenzen, auf Anti-Mobbing-Pages ist von einer Zunahme an Mobbing mittels Neuer Medien zu lesen. Insgesamt ist eine deutliche Mobilisierung festzustellen. Das Ausmaß an Cyber-Mobbing bei Schülerinnen und Schülern wird offenbar nicht mehr unterschätzt!

Das Zentrum für empirische pädagogische Forschung der Universität Koblenz-Landau (zepf) hat in einer Online-Befragung aus dem Jahr 2007 herausgefunden, dass 19,9% der befragten Schülerinnen und Schüler (1.–13. Klasse) bereits von Cyber-Mobbing betroffen waren bzw. sind. Auf Grund rasant steigender Nutzungszahlen kann inzwischen davon ausgegangen werden, dass der Prozentanteil inzwischen noch höher liegt. Hauptmedium hierbei ist das Instant Messaging (IM) – etwa über ICQ.
Als Haupt-Verursacher werden Mitschülerinnen und -schüler angegeben, die meistens Beleidigungen und Gerüchte über das Opfer verbreiten. Hinsichtlich der Klassenstufe steigt das Cyber-Mobbing an; bei Schülerinnen und Schülern der 8. bis 13. Klasse ist diese Art von Mobbing am weitesten verbreitet.

 

 

Cyber Mobbing ist hier Strengstens Untersagt!

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